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Pflege aus Sicht älterer Menschen

Berufliche Pflege ist eine personenbezogene soziale Dienstleistung. Sie umfasst sowohl die präventive, kurative als auch rehabilitative und palliative pflegerische Versorgung der Bevölkerung in unterschiedlichen Settings (z. B. im Krankenhaus, ambulanten Dienst, Pflegeheim, Hospiz usw.). Unabhängig davon sind pflegeberufliche Leistungen immer an den Bedarfen und Bedürfnissen der zu pflegenden Menschen auszurichten, denn sie sind sowohl Objekt als auch Subjekt des Pflegeprozesses.

Pflegebedarfe und -bedürfnisse haben nicht nur stark individuellen Charakter, sondern unterliegen auch einem generativen sowie gesellschaftlichen Wandel. Das Gleiche gilt auch für die Erwartungen und Anforderungen an die pflegerische Versorgung der älter werdenden Bevölkerung. Themen wie Autonomie, Lebensqualität und ein möglichst langer Verbleib in der eigenen Häuslichkeit trotz Pflegeabhängigkeit wird an Bedeutung gewinnen. Infolgedessen erscheint die Berücksichtigung der Perspektive zukünftiger Nutzerinnen und Nutzer pflegerischer Versorgung unabdingbar für die inhaltlich-konzeptionelle Weiterentwicklung des Pflegesystems und der in ihr erbrachten pflegeberuflichen Leistungen.

In diesem Schwerpunktthema werden Ihnen ausgewählte Ergebnisse einer Studie vorgestellt. Es wurden 2500 potenziell Pflegebedürftige im Alter zwischen 65 und 75 Jahren befragt, wie sie sich die pflegerische Leistungsgestaltung von morgen vorstellen. Die Studie ist eine für den Raum Bodensee-Oberschwaben repräsentative schriftliche Bevölkerungsbefragung mit 22 vertiefenden qualitativen Interviews. Aus den Ergebnissen wurden drei Themenbereiche abgeleitet, zu denen für Pflegeunternehmen konkrete Ansatzpunkte erarbeitet wurden.

Die Hauptverantwortung für das Schwerpunktthema liegt bei Prof. Dr. Maik H.-J. Winter, RWU (Hochschule Ravensburg-Weingarten).